Der Geschichte Angelbachtals auf den Grund gingen eine ca. 30-köpfige Truppe, die sich zunächst für einen Sektempfang vor der Sonnenberghalle traf. Es handelte sich um die Veranstaltung „Historische Orstführung mit anschließender Weinprobe“, organisiert durch die Angelbachtaler CDU. Nachdem sich alle mit Sekt gestärkt hatten, begrüßte CDU-Vorsitzende Stephanie Brecht die Gäste und gab sogleich das Wort weiter an den bewährten Angelbachtaler Gästeführer Günther Rauchmann.

Er führte die Gruppe zunächst zum „Ursprung des Lebens“, so wurde das jüdische Bad hinter der Sonnenberghalle seit Urzeiten genannt. Dieses funktionierte früher als Wasserversorgung von Eichtersheim. Den bei manch Angelbachtalern heute noch vermutete Geheimgang zur Weilerner Burg dementierte Gästeführer Rauchmann – sehr zum Leid der anwesenden Kinder, die schon das nächste Abendteuer lockte. Weiter ging es an den ehemaligen Weinbergen hinter dem heutigen Tennisplatz und der damaligen Gärtnerei vorbei am Waschhäuschen und Gerberei zu der alten Eichtersheimer Apotheke. Hier wohnte einst Autor Friedrich Ratzel. Unter seinen vielen Büchern ist auch eines über Eichtersheim zu finden. Auf dem Heckerplatz ist die ehemals katholische Kirche zu sehen. Diese wurde 1969 vom Hochwasser unterspült und daraufhin zum Verkauf angeboten. Angelbachtaler Künstler Jürgen Görtz nutze die einmalige Chance und erwarb diese, um sie in ein Atelier für seine Frau zu verwandeln. In der nicht weit entfernten noch immer genutzten evangelischen Kirche befindet eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert. Dann blieb Rauchmann vor dem scheinbar ehemaligen Rathaus stehen. Doch er beteuerte, dass dies nie wirklich ein Rathaus war. Es wurde als Gefängnis gebaut. 1949 saß dort sogar Rauchmanns Vater für wenige Tage ein. In der Revolution wurde es dann doch für einige Tage als Rathaus genutzt. Zurück zum Schlosspark. 1549 wurde das Eichtersheimer Schloss gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg waren hier die Flüchtlinge untergebracht. Aus Mangel an Brennmaterial - und es war kalt, heizten sie aus den Not heraus mit der Holzvertäfelung im Schloss. Im heutigen Trauzimmer ist die Holzvertäfelung, wie sie damals war, noch erhalten geblieben.

Dass im Schlosspark so viele seltene Bäume zu finden sind, verdankt das heutige Angelbachtal Herrn Friedrich Ries. Er hatte das Gärtner-Kunst-Handwerk erlernt und den Schlosspark damals entsprechend angelegt. Nachdem das Kunstwerk von Jürgen Görtz vor der heutigen katholischen Kirche im Dorfmittelpunkt näher betrachtet wurde, ging es zum Michelfeler Schoß. Dieses geht auf die Herren von Gemmingen des 16. Jahrhunderts zurück. Im Ersten Weltkrieg wurde es zeitweise als Lazarett genutzt, danach als Gefangenenlager. 1969 erwarb das einstige Wasserschloss die Angelbachtaler Gemeinde. Das Schloss und ein Teil des Schlossgartens kamen schließlich 1975 in den Besitz der Familie Schäfer, die das Schloss renovieren ließ.

Und so gab es noch vieles zu hören über die spannende Geschichte Angelbachtals. Vorsitzende Brecht bedankte sich im Namen der begeisterten Gruppe sehr herzlich bei Gästeführer Rauchmann.

Nach gut 2 Stunden Wanderung durch Angelbachtalers Geschichte stürmte die Gruppe das Weingut Lutz in Michelfeld. Die Tische waren gedeckt und ein deftiges Vesper erwartete die Mannschaft. Weingutbesitzer Jürgen Lutz stellte viele seiner besten Weine vor, die ausgiebig getestet wurden. Im Nachschenken konnte Weinbauer fast nicht gebremst werden. Noch bevor es am Abend den Besuchern draußen zu frisch wurde, kündigte Jürgen Lutz den letzten Wein an. Stephanie Brecht nutze die Gelegenheit, um sich bei ihm und seiner Familie herzlich für diese gelungene Weinprobe zu bedanken.

Obwohl das außergewöhnlich gute Wetter an einem Samstagnachmittag eher zur Gartenarbeit lockte, waren alle froh über die Entscheidung, diese Veranstaltung besucht zu haben.

 

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