Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbandes haben am Donnerstag Angelbachtals Bürgermeister Frank Werner (l.) und die Landtagsabgeordnete Elke Brunnemer (m.) im Clubhaus vom TSV Eichtersheim „Chancen und Möglichkeiten der Weiterentwicklung“ der Sonnenbergschule erläutert.

Angelbachtal.
(abc) Nachdem Anfang Februar der Antrag der Sonnenbergschule auf Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule abgelehnt worden war (die RNZ berichtete), sorgen sich nun immer mehr Bürger der Heckergemeinde um die Zukunft der besagten Bildungseinrichtung. Um die damit verbundenen Wogen etwas zu glätten, hatte die Gemeindeverband der Christlich Demokratischen Union (CDU) am Donnerstag zu einem Bürgergespräch in das Clubhaus vom TSV Eichtersheim eingeladen. Dort zeigten die Landtagsabgeordnete Elke Brunnemer (CDU) und Bürgermeister Frank Werner „Chancen und Möglichkeiten der Weiterentwicklung“ auf.
Zunächst betonte erstere – nach kurzer Begrüßung durch die stellvertretende CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Stephanie Brecht – dass es für Bildung kein Patentrezept gebe. Der ehemaligen Gymnasiallehrerin mit zwei Jahrzehnten Unterrichtserfahrung zufolge müssten Schüler nach dem Erlangen eines Abschlusses ein selbständiges Leben führen können. Auf Druck der Wirtschaft habe die damalige CDU-Landesregierung seinerzeit das auf 12 Jahre verkürzte Abitur (G8) eingeführt und das bestehende mehrgliedrige Schulsystem erhalten wollen. Hierbei sollte der Klassenteiler schrittweise von 32 auf 28 Kinder reduziert werden, doch habe man auf auf halbem Wege 2011 die Landtagswahl verloren. Der seinerzeit von der rot-grünen Landesregierung propagierte „Bildungsaufbruch“ habe viel Unruhe in den Bildungssektor gebracht und der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung die Zahl der „Sitzenbleiber“ massiv ansteigen lassen. Gemäß dem Wunsch vieler Eltern, ihren Sprösslingen einen möglichst hohen Bildungsabschluss zu ermöglichen, fielen vor allem Kinder und Jugendliche mit Praxisbegabung unter den Tisch. Logische Folge sei das Ausbluten der gerade darauf ausgerichteten Haupt- und Werkrealschulen gewesen, was nun durch deren Umwandlung in Gemeinschaftsschulen (unter hohem finanziellem Aufwand) kompensiert werden solle.
Bürgermeister Frank Werner kritisierte diese Entwicklung anschließend nicht – sehr wohl aber die zur Sicherstellung der dauerhaften Zweizügigkeit herangezogenen Berechnungsformeln. „Ich verstehe nicht, warum wir die Schüler aus Dühren, Eschelbach und Waldangelloch nicht voll anrechnen dürfen“, machte das Gemeindeoberhaupt seinem Ärger ob der jüngst erfolgten Gemeinschaftsschul-Ablehnung Luft. Seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten (im Sommer steht das besagte runde Jubiläum an) habe das so bestens funktioniert, werde aber trotzdem nicht anerkannt. Daher räumte er auch einem weiteren Antrag kaum Chancen ein. „Die Tür ist zu, da in Mühlhausen und Sinsheim Gemeinschaftsschulen eingerichtet werden“, schloss der Bürgermeister sichtlich enttäuscht.
Trotzdem, so die stellvertretende CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende weiter, lasse sich doch die eine oder andere „offene Tür“ finden. Die Landtagsabgeordnete riet dazu, die Kontakte mit ortsansässigen Firmen zu intensivieren, um den künftigen Haupt- und Werkrealschul-Abgängern sichere Ausbildungsplätze zu verschaffen. Der Bürgermeister ergänzte anschließend, dass auch im kommenden Schuljahr fünfte und zehnte Klassen gebildet werden könnten und somit die Zukunft der Sonnenbergschule bis auf weiteres gesichert sei. Außerdem dürfe man die aufgrund des Wegfalls der verbindlichen Grundschulempfehlung stark angestiegene Fluktuation nicht vernachlässigen. „Viele Schüler können zurück kommen“, führte das Gemeindeoberhaupt die Notwendigkeit an, den Fortbestand der Haupt- und Werkrealschulen zu sichern. Ganz davon abgesehen, dass die Sonnenbergschule seit jeher einen hervorragenden Ruf genieße, habe man jüngst die Realisierung eines Bewegungskonzeptes beschlossen, mit dem die dortigen Eleven künftig fürs Leben und Lernen fit gehalten werden sollen.
In einer abschließenden Fragerunde gingen die Referenten auf Wünsche und Anregungen der Zuhörer ein. Weiterhin forderte die CDU-Landtagsabgeordnete, Baden-Württembergs differenziertes Schulsystem zu erhalten und die Funktionsfähigkeit der Gemeinschaftsschule abzuwarten. Vor allem seine ihr zufolge homogene Lerngruppen nötig, um das hiesige Bundesland wieder an die Bildungsspitze der Republik zu bringen.

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